Ausbildung zum Diener

Vollkommen entblösst kniet der Sklave auf den Fersen sitzend, die Beine gespreizt, die Hände auf den Oberschenkeln, den Kopf gesenkt. Es war das Erste, was seine Herrin ihn gelehrt hat und seither jederzeit in Perfektion von ihm erwartet. Ein Lederhalsband schliesst sich eng um seinen ohnehin schon trockenen Hals. Beim ersten Treffen ein bedeutungsloses Accessoire, das sich nun zu einem sichtbaren Zeichen ihrer vollständigen Herrschaft entwickelt hat. Schritt für Schritt hat die Herrin den Sklaven dazu gebracht, sich ihr bedingungslos zu unterwerfen, sich ihr hinzugeben und sich einzig an ihren Wünschen und Bedürfnissen zu orientieren.

Er ist alleine im nur schwach beleuchteten Raum, aber ihre Anweisung war unmissverständlich: „Du wirst kniend auf mich warten, ganz gleich wie lange es dauert.“ Kein Seil, keine Fessel hält ihn fest und trotzdem harrt er reglos aus. Er weiss, dass er ihrem Befehl unbedingt gehorchen wird. Ihre Macht über ihn ist stärker als jede Kette aus Stahl. Er sehnt sich nach ihrer Aufmerksamkeit, ist süchtig nach jedem Wort von ihr. Seine Gedanken kreisen schon seit langem nur noch um die Frage, wie er ihr wohl am besten nützlich sein kann.

Plötzlich ist der Raum hell erleuchtet, er wird geblendet und schliesst die Augen. Der Sklave hört ihre unverwechselbare Stimme, die ihn anweist seinen Kopf zu heben. Nachdem sich seine Augen an das gleissende Licht gewöhnt haben sieht er seine Herrin, ganz in schwarz gekleidet vor sich. Erhaben sitzt sie auf ihrem Thron und mustert ihn amüsiert von oben herab. Offensichtlich sass sie schon die ganze Zeit dort und hat ihren Sklaven unbemerkt beobachtet. Der Herzschlag des Sklaven setzt für einen Moment aus - sie auch nur ansehen zu dürfen, empfindet er als wunderbares Privileg.

„Komm her!“ weist sie ihn kurz und bestimmt an. Dem Sklaven ist bewusst, dass es ihm in ihrer Gegenwart nicht gestattet ist aufrecht zu gehen. Trotzdem bemüht er sich ihrem Befehl so schnell, wie möglich nachzukommen. Rasch verschliesst sie ein kurzes Kettenstück zwischen seinem Halsband und einem Bein des Throns und zwingt ihren Sklaven so in eine gebückte Haltung, die nur wenig Spielraum zulässt. 

„Küss meine Füsse“ herrscht sie ihn an. Vorsichtig zieht der Sklave ihr die High Heels aus und beginnt, ihre bezaubernden, in schwarze Nylonstrümpfe gehüllten Füsse abwechslungsweise intensiv zu streicheln und zu küssen. „Sieh mich an dabei!“ lautet schon der nächste Befehl. Sofort blickt der Sklave demütig auf und sieht in ihre wunderbaren Augen. Sie scheint sich bestens zu unterhalten, es zu geniessen, ja vielleicht lächelt sie sogar ein wenig. 

Was der Sklave in diesem Moment empfindet ist Dankbarkeit der Herrin dienen zu dürfen. Er spürt, dass das seine Bestimmung ist. Zu dienen gibt ihm Erfüllung.